Ecce Homo 120 " AUSSCHWITZEN - The Company Men " auf dem Prüfstand. Droht hier eine Strafanzeige ? (4/12)

Vielleicht haben es ja schon einige durch meine letzten Postings bei Facebook mitbekommen das es eine heiße Diskussion um ein Bild in der Fotocommunity gibt. Genaugenommen handelt es sich hierbei um das Bild Nr. 120 aus der Ecce Homo Serie " Ausschwitzen - The Company Men "Hierbei handelt es sich um drei Figuren aus deren Anzügen drei Schornsteine herausragen. Auf denen jeweils zusammen der Satz " Arbeit macht frei" zu lesen ist. Unterhalb der Figuren führen Treppen in das Innere der Figuren auf denen Menschen sich emporbewegen. Über den Treppen prangt das Symbol von Arbeitsämtern.

Zu den Füßen der Figuren sieht man eine Bahnschiene auf dem gerade ein Güterwagon gehalten hat. Aus diesem steigen Menschan aus und formieren sich um die besagten Treppen zu erklimmen.Soweit einmal das Bild in Kürze beschrieben. Das Bild wurde erst durch die Hereinnahme in das Galerievoting in den Focus der Fotocommunityöffentlichkeit geholt. Dort wurde es mit ziemlich viel TamTam auseinandergerissen. Ich will damit nur sagen das es User schwer gemacht wird sich eine Meinung zu bilden wenn andere vor ihnen die Moralkeule herausholen. Vorgeworfen wird mir und dem Bild eine gewisse Unsensibilität in dem Umgang von Symbolen und geschichtlichen Hintergründen. Andere gehen soweit und werfen mir durch die Blume Volksverhetzung oder Verunglimpfung von bestimmten Symbolen vor.

Es wird damit gedroht das Bild zu melden und es steht mehr oder weniger im Raum das rechtliche Schritte erwogen werden (von wem auch immer) Angeblich sei die RA (ich denke mal Rechtsabteilung) der Fotocommunity an der Sache dran, aber sehrwahrscheinlich nur weil der Link der Seite schon an die Bundesagentur für Arbeit weitergegeben wurde. Die Verantwortlichen der Fotocommunity haben sich selber noch in keinster Art und Weise zu dem Bild geäußert, was mich etwas verwundert, da bspw. Ute Alledörfer sich in die Diskussion beim Voting von Ecce Homo 55 " Holocaust" mit eingebracht hat.Ich möchte mich auch gar nicht weiter über meine Intentionen über das Bild, was ich mir dabei gedacht habe, auslassen. Nur soviel, wenn man an ein Thema in dieser Art und Weise ersteinmal herangeht, dann muß man den eingeschlagenen Weg auch zu Ende gehen. Das bedeutet das man in der Bildsprache, bei der möglichen Verwendungen von Symbolen keine Kompromisse eingehen sollte um eine unverblümte Frage somit in den Raum zu stellen.In diesem Falle also: " Kann man die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt mit den Massenvernichtungslagern der Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg überhaupt vergleichen ? Sind die Mechanismen die zu solchen ungeheurlichen geschichtlichen Ereignissen führen für immer und ewig vergessen und auch verschwunden oder haben sich nur die Pelze unter denen die Wölfe sich verbergen eine andere Form und Farbe angenommen ?Ich stelle grundsätzlich mit Kunst Fragen und gebe keine Antworten. Ich habe deswegen auch keine vorgefertigte Meinung die ich mit Bildern in Stein meißeln möchte sondern ich versuche Fragen in den Raum zu werfen. Das geht aber nur in dem man diese deutlich und unmittelbar äußert. Das ist eine absolute Gratwanderung, da Fragen grundsätzlich Graubereiche in unserem Bewußtsein ansprechen die nicht durch vorgefestigte Meinungsbilder schon in Schwarz/Weiß Schablonen gepresst wurden.Das ist leider bei einigen Zeitgenossen, speziell in der Fotocommunity nicht in den Kopf zu bekommen. Aber das gehört für mich zum gesamten gestalterischen Prozeß dazu, da ich schon immer betont habe das ein Kunstwerk nicht an den Enden seiner Maße aufhört, sondern sich in der gerade kritischen Gegenüberstellung mit dem Betrachter in einen neuen transformatorischen Prozess begibt.

Das muß man auch als Künstler ertragen können, aber man verfällt gerne mal ins alte Pflegma des sich " Angepisst fühlen"Um auch nochmal zum künstlerisch Prozess zu kommen. Die Wahl des Arbeitsamtsymboles stand ausser Frage, da es um die Symbolisierung des Arbeitsmarktes ging der sich hinter den Schornsteinen verbirgt. Da gehörten nicht stellvertretend Firmenlogos hin sondern ein Symbol das mächtig genug ist systemübergreifend das alles zusammen zu verkörpern. In Kombination mit den Ausschwitzleitspruch " Arbeit macht frei" und dem Titel ergibt dies natürlich eine vermeintliche Aussage die extremen Sprengstoff in sich trägt. Vergessen wird allerdings gerne auch dabei das der Titel neben dem Begriff " AUSSCHWITZEN" noch den zusätzlichen Subtitle " The Company Men" trägt.

Einen deutlicheren Verweis auf die Verhältnisse hinter den Kulissen der Macht kann es doch gar nicht geben. Entweder man zieht sämtliche Einzelteile zur Bewertung des Bildes heran oder mal lässt es eben komplett bleiben. Aber das menschliche Bewusstsein ist wie der pawlosche Hund. Es reicht ein Anzeichen das den Reiz auslöst und alles anderen wird konsequent weggeblendet.Ja, es mag sein das ich mich dieser Explosivität bei der Bearbeitung des Bildes nicht bewusst war. Aber das ist nicht der Punkt. Das Bild und seine Bedeutung/bzw. vermeindliche Aussage endet nicht an seinen Maßen und an seiner äußeren Erscheinung, wie ich schon sagte......sondern, es ist ein fortlaufender Prozess.Das Scheitern und sogar der Zweifel des Künstlers ist in letzter Konsequenz mit einkalquliert, wieweit auch immer dies am Ende gehen mag.

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